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Notlage Bewohner und dringender Handlungsbedarf Heilsarmee Göttingen – Offener Brief 11.12.24

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An: Oberst Dr. Dean Pallant
Territorial Commander Deutschland, Köln

Offener Brief
Eskalation durch Herrn S. stoppen – den Bewohnern eine Perspektive geben

Sehr geehrter Herr Pallant,
wir hoffen, Sie haben Verständnis für unseren Schritt, uns in einer Notlage direkt an Sie zu wenden.

Als organisierte und breit vernetzte Nachbarschaft in der nördlichen Innenstadt von Göttingen verfolgen wir seit Jahren besorgt die Entwicklung um die Wohnungslosenunterkunft der Heilsarmee in der Untere-Masch-Straße 13b. Der Stadt Göttingen als Eigentümerin und in der Notübernachtung Belegerin des Hauses sowie Ihnen als Träger war es nicht gelungen, die sich immer weiter zuspitzende bauliche und damit fachliche Krise in der Versorgung der in Ihrer Einrichtung lebenden Menschen abzuwenden. Eine passende alternative Immobilie für das sehr erfolgreich von der bisherigen Leiterin Frau Gulde umgesetzte und in Göttingen geschätzte Konzept wurde nicht realisiert. Am 26.11.24 wurde Frau Gulde fristlos gekündigt. Der dafür angereiste Herr S. hat mit Helfer:innen die Leitung der Unterkunft übernommen und das Konzept geändert.

Eskalation seit dem 26.11. durch Herrn S.

Mit der überfallartigen Übernahme der Einrichtung am 26.11.24 durch Ihren Mitarbeiter Herrn S. ist die Situation nun in einer Weise eskaliert, die für uns unbegreiflich ist:

  • Herr S. missachtet fachliche und gesetzliche Standards in der Versorgung der Bewohner,
  • Herr S. lügt ganz offensichtlich, droht und trickst, um seine Interessen durchzusetzen,
  • Herr S. verschließt seine Augen vor der durch ihn verursachten Destabilisierung von Bewohnern,
  • Herr S. stellt seine Vorstellungen über das Wohlergehen unserer Nachbarn.

Wir haben den Eindruck gewonnen, dass Herr S. und seine Helfer:innen ihrer Aufgabe hier in Göttingen nicht gewachsen sind, was wir unten begründen werden. Darüber hinaus stellen wir fest, dass wir kein Vertrauen mehr in die Versorgung unserer Mitbürger durch die Heilsarmee haben. Inwiefern Herr S. durch sein Handeln das Ansehen der Heilsarmee auch überregional beschädigt hat, können wir nicht ermessen.

Plätze in Göttinger Hand und damit Bewohnern wieder eine Perspektive geben

Die Hilfestrukturen bei den niedrigschwelligen Einrichtungen bei uns in Göttingen sind stark und miteinander verbunden. Grundsätzlich können wir als Zivilgesellschaft in Göttingen Lösungen finden. Wir trauen es der Stadt Göttingen zu, die 16 stationären Plätze für Wohnungslose und die fünf Notbetten sehr kurzfristig in den nächsten Wochen von der Heilsarmee zu übernehmen, um weiteren Schaden abzuwenden und aus dieser Übergangslösung eine zukunftsfähige Perspektive für das bisherige Konzept zu erarbeiten. Wir sehen dies als den einzigen realistischen und notwendigen Weg für die Bewohner.

Wir bitten Sie eindringlich, Verantwortung für die Lage in Göttingen zu übernehmen. Geben Sie uns und den gewachsenen und qualifizierten Strukturen hier vor Ort die Chance, eine bedarfsgerechte Versorgung der Bewohner wieder sicherzustellen und langfristig abzusichern. Dies bedeutet, dass sich die Heilsarmee als Trägerin aus Göttingen zurückzieht.

Begründung

Im Folgenden fassen wir Vorgänge, Missstände und Einschätzungen seit dem 26.11.24 aus unserer Sicht zusammen. Bitte nehmen Sie sich den Moment, die Lage der Bewohner, Mitarbeitenden und der bisherigen Leiterin auf den verschiedenen Ebenen nachzuvollziehen, wie sie sich durch das Handeln von Herrn S. ergeben haben:

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Solidarisch gegen die Kälte

Liebe Nachbar:innen, raus aus den Wohnungen, zusammenkommen und warm werden. Gemeinsam mit anderen Gruppen laden wir zum Solidarischen Wintermarkt ins Viertel. Bringt Freund:innen mit, Zeit für Begegnung und Appetit auf vielfältige Köstlichkeiten.

Vom Forum Waageplatz-Viertel sind wir als Nachbar:innen vom internationalen Mittwochskochen mit einem Stand dabei. Wir freuen uns auf euch 🙂

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Hohoho, was wird aus der JVA?

Die Bewerbungen sind nun bekannt! Aber was bedeutet jede einzelne Projektidee für das Leben und die Zukunft in unserem Viertel?

Das Forum Waageplatz und in den Sanierungsbeirat gewählte Delegierte laden alle Nachbar*innen des Viertels ein.

Ein Brauhaus mit Schankwirtschaft; oder eher ein Workspace+ teurer Wohnraum; vielleicht doch das auf Gemeinwohl ausgerichtete Soziale Zentrum…?

Anlass genug, um da mal gemeinsam zu überlegen was geht und was wir wollen!

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Kommt Sonne, kommt Regen, kommt Sonne…

Unser Kennenlern- und Mitmachsonntag auf dem Waageplatz war bunt und vielfältig. Es war der heißeste Tag weltweit seit Temperaturmessung, auch bei uns am Leinekanal beachtlich. Und es war der Tag mit einem der entschlossensten Wolkenbrüchen, das Wasser im Leinekanal stand innerhalb kürzester Zeit bis kurz vor Überschwemmung der Fußgängerbrücke. So oder so, wir hatten gute Laune und allen Beteiligten ging und geht es gut – Sonne im Waageplatz-Viertel. Ein ausführlicher Artikel erscheint im Masch-Kurier Nr. 6.

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sozialeszentrum.de

Als Soziales Zentrum Göttingen e.V. haben wir uns gemeinsam mit dem Göttinger Gesundheitskollektiv, den Falken und vielen, vielen Unterstützer:innen um den Kauf der ehemaligen JVA in unserem Masch-Viertel beworben. Es gibt eine neue Webseite und eine Spendenkampagne. Sei dabei und unterstütze das Soziale Zentrum in der ehemaligen JVA.

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Forum Waageplatz-Viertel steht an der Seite der Heilsarmee

Göttingen, Maschviertel, 02.04.2024
Offener Brief an Petra Broistedt, Oberbürgermeisterin Stadt Göttingen, sowie die Leitung der Heilsarmee für Deutschland, Lyn und Cedric Hills und Hartmut Leisinger.

Sehr geehrte Frau Broistedt,
Sehr geehrte Frau Hills, Herr Hills und Herr Leisinger,
unsere Nachbar*innen von der Heilsarmee sind existenziell bedroht.

Erst kürzlich stand es wieder einmal im Göttinger Tageblatt (GT vom 13.3.2024 „Wenn der Tag X kommt, stehen wir alle auf der Straße“, von Tammo Kohlwes), und bei einem Besuch konnten wir uns auch selbst davon überzeugen: Unsere wohnungslosen Nachbar*innen leben unter dramatisch gefährlichen Bedingungen in einem baufälligen Haus. Schimmel zerfrisst das Gebäude, ein Riss folgt dem nächsten, und das Haus kippt auseinander, sodass schon der Boden völlig schief ist, auch ein Heizungsrohr ist explodiert, wie sich dem GT entnehmen lässt. Durch die jahrelang versäumten Sanierungsarbeiten wurde das Gebäude derartig runtergewirtschaftet, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis es zu einem Unglück kommt. Das GT spricht vom bedrohlichem Zustand des Hauses als „Damoklesschwert“.

Als Forum Waageplatz-Viertel, als Teil einer lebendigen und solidarischen Nachbarschaft, stehen wir an der Seite der Heilsarmee in der Untere-Masch-Straße. Die Heilsarmee gehört zu unserem Viertel, sie gehört zu unserer Innenstadt. Wir leben im Viertel zusammen, und die Heilsarmee hat große Nachfrage. Hier kommen Menschen unter, die anderswo durchs Raster fallen, und das Zusammenleben ist familiär, zugewandt und menschlich. Die Heilsarmee ist auch Notunterkunft für Wohnungslose, deshalb ist es so wichtig, dass sie wie die letzten Jahre nah am Bahnhof ist. Das erfahren wir auch bei unserem wöchentlichen Nachbarschaftsessen, wo immer wieder wohnungslose Menschen berichten, wie sie aus der Innenstadt systematisch rausgedrängt werden.

Als Nachbar*innen fordern wir von der Stadt Göttingen sowie der Leitung der Heilsarmee:
– Sorgen Sie für die Fortexistenz der Göttinger Heilsarmee.
– Kümmern Sie sich um eine Ersatzimmobilie in der Innenstadt. Dass Menschen nicht in einem baufälligen Haus untergebracht werden dürfen, ist klar. Was fehlt, ist offensichtlich der politische Wille, Alternativen aufzubringen, denn Neubau und Leerstand gibt es auch in der Innenstadt.
– Entwickeln Sie einen Notfallplan. Sonst stehen zahlreiche Nachbar*innen von jetzt auf gleich mittellos auf der Straße. Sprechen Sie mit den Betroffenen, kommunizieren Sie Lösungsansätze transparent an Öffentlichkeit und Betroffene.

Wir schließen mit den selben Worten, die wir in unserem letzten offenen Brief in dieser Sache vom 08.09.2022 verwendet haben: Wohnungslose brauchen einen guten Platz in der Innenstadt – Unsere Nachbar*innen bleiben.

Sie, Frau Broistedt, Frau Hills, Herr Hills und Herr Leisinger, tragen die Verantwortung.

Mit freundlichen Grüßen
Forum Waageplatz-Viertel

Nachbar*innen Café im Waageplatz-Viertel

Liebe Nachbar*innen im Waageplatz-Viertel,

wir laden alle Frauen, Trans*menschen und Menschen weiterer unterdrückter Geschlechter und Kinder zum Nachbarschaftstreffen ein.

Wir treffen uns jeden 3. Sonntag im Monat um 15 Uhr am Platz der Synagoge vor der Obere-Masch-Straße 10. Bringt gerne Kuchen oder Snacks mit.

*** Kontakt/Termine/Mailingliste:  feministischescafe@waageplatz-viertel.org***

Das Nachbar*innencafé entstand im März 2023. Seitdem treffen wir uns einmal im Monat immer Sonntagnachmittags bei Kaffee und Kuchen, um uns auszutauschen und zusammen Zeit zu verbringen. Als Freund:innen und Nachbar:innen können wir darüber reden, was wir hier im Masch-Viertel oder woanders erlebt haben. Wir können gemeinsam Lösungen finden und neue Sachen voneinander lernen, denn wir bringen alle unterschiedliche Erfahrungen und Fähigkeiten mit. Das macht uns stärker und dafür braucht es eigene Räume, in denen wir uns treffen können. Gewalterfahrungen, verdrängt oder nicht ernst genommen zu werden, gehört leider noch zum alltäglichen Leben von Frauen, Trans*menschen und Nicht-Binären.

Im Nachbar*innencafé können wir eigene Perspektiven entwickeln und haben Zeit, über Themen zu sprechen die sonst wenig Raum finden. Und zu einer vielfältigeren und kraftvolleren Nachbarschaft werden.

Das Jahr über ist viel passiert. Wir haben wir uns unter anderem mit Protestmusik aus Chile und der iranischen und kurdischen Frauenrevolution beschäftigt. Wir haben gemeinsam einen Lyriknachmittag und einen Workshop zur Selbstbehauptung und zum Thema Nein-sagen gemacht. Und haben zusammen Plakate für den 8 März gemalt und das Banner gestaltet, das ihr an der Außenwand der OM10 sehen könnt.

=> Am 21. April wollen wir gemeinsam die letzten Monate reflektieren und einen Ausblick auf die nächste Zeit werfen. Unser nächstes reguläres Café findet wieder am 19. Mai statt.

Wir freuen uns sehr auf euer Kommen!
Euer Nachbar*innencafé im März 2024

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…dann kaufen wir doch einfach Häuser!

Vielfalt und Lebendigkeit unseres Viertels werden verdrängt oder können gar nicht erst entstehen. Auch Eigentümer*innen, die fair vermieten wollen, haben oft noch keinen passenden Weg gefunden. Die Wohnpolitik der Stadt bietet absehbar keine Perspektive. Stattdessen machen Immobilienkonzerne mit überzogenen Mieten Profite. Von allein wird nichts besser. Es wird Zeit, die Dinge selber in die Hand zu nehmen.

Bei der Veranstaltung werden Hintergründe und Perspektiven zur Mietpreisentwicklung dargelegt. Bereits bestehende, alternative Wohnformen, bei denen Wohneigentum neu gedacht und Mitgestaltung groß geschrieben wird, stellen sich vor. Ein ähnliches Konzept verfolgt das Forum Waageplatz-Viertel. Durch Ankauf von Immobilien soll gemeinschaftlich bezahlbarer Wohnraum erhalten bleiben und weiterer geschaffen werden.
Mit Dr. Hans-Dieter von Frieling (Bündnis Gutes Wohnen für Alle), Hauseigentümer*innen und Mieter*innen aus unserem Viertel und Vertreter*innen des Forum Waageplatz-Viertel.
Im Anschluss an die Veranstaltung serviert die „Küchengäng“ Schnittchen und es besteht die Möglichkeit zum Kennenlernen und zum fachlichen und nachbarschaftlichen Austausch.
Wir freuen uns – kommt alle vorbei!