Do 16.01.25 | 17 Uhr |
Untere-Masch-Str. 13b/Platz der Synagoge
Die Bewohnenden der Wohnungslosenunterkunft der Heilsarmee in der Göttinger Innenstadt sind akut von Verdrängung bedroht. Deshalb rufen wir als solidarische Nachbarschaft auf:
Kommt mit uns auf die Straße,
wir nehmen das nicht hin!
In den letzten Jahren haben die Stadt Göttingen und der Träger Die Heilsarmee in Deutschland ihr Versagen immer deutlicher gemacht. Das erstreckt sich über die Ignoranz der bekannten Statik-Probleme des Gebäudes, über den Unwillen, mit Weitsicht ein geeignetes Alternativgebäude in der Innenstadt zu suchen, bis hin zur völligen Eskalation: Fristlose Kündigung der bisherigen Leiterin vor Weihnachten und Durchsetzung eines neoliberalen Betreuungskonzepts. Völlige Unsicherheit, Destabilisierung und unmittelbar drohende Verdrängung der Bewohnenden.
Die Stadt Göttingen und der Träger Die Heilsarmee wollen die Bewohnenden nun in eine Immobilie im Neuen Weg verfrachten – dafür mussten die dortigen Wohnungslosen in andere Unterkünfte wechseln, wo wiederum Menschen Platz machen mussten. Dieses Ausspielen von Menschengruppen gegeneinander machen wir nicht mit! Die Verdrängung aus der Innenstadt von allem, was mit Armut und komplizierten Lebensgeschichten zu tun hat, ist in Zeiten rechter Hetze ein fatales politisches Signal, dem wir uns entgegenstellen. Als verbundene Nachbarschaft wissen wir, wie wichtig uns der soziale Zusammenhalt im Viertel ist. Unsere Nachbarn dürfen hier nicht herausgerissen werden. Wir wollen zusammenbleiben.
Wir fordern das Naheliegende:
- Der Träger Die Heilsarmee muss sich aus Göttingen zurückziehen.
- Das bisher erfolgreiche Konzept „Ein Zuhause für alle“ wird auf Wunsch der Bewohnenden mit ihrer bisherigen Leiterin fortgeführt: familiär, partizipativ, unbefristet und bei Bedarf eng betreut.
- Die Stadt Göttingen muss ihrer Fürsorgepflicht nachkommen. Es braucht jetzt eine alternative Immobilie in der Innenstadt.
Bringt eure Nachbar*innen, Freund*innen, Kolleg*innen und Familien mit. Lasst uns gemeinsam zeigen:
Wir stehen zusammen gegen Verdrängung und eine Stadt der Reichen!
Wir stehen für Vielfalt und die Lösungskraft starker Nachbarschaften!
Solidarität mit den Bewohnenden der Heilsarmee!
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