Archiv der Kategorie: Bezahlbare Mieten

Jeden 1. Dienstag im Monat um 18:30 Uhr findet die kostenfreie, Offene Mietberatung im Saal der OM10 (Oberen-Masch-Straße 10) statt.
Ein Fachanwalt ist anwesend, beim Miet-Café können wir uns austauschen und bei Bedarf gegenseitige Unterstützung organisieren.
Bringt bitte eure Unterlagen mit. Die Mietberatung ist über folgende Email-Adresse erreichbar: mietberatung (at) waageplatz-viertel.org

Vielfalt und Lebendigkeit unseres Viertels werden verdrängt oder können gar nicht erst entstehen. Auch Eigentümer*innen, die fair vermieten wollen, haben oft noch keinen passenden Weg gefunden. Die Wohnpolitik der Stadt bietet absehbar keine Perspektive. Stattdessen machen Immobilienkonzerne mit überzogenen Mieten Profite. Von allein wird nichts besser. Es wird Zeit, die Dinge selber in die Hand zu nehmen.
Bei der Veranstaltung werden Hintergründe und Perspektiven zur Mietpreisentwicklung dargelegt. Bereits bestehende, alternative Wohnformen, bei denen Wohneigentum neu gedacht und Mitgestaltung groß geschrieben wird, stellen sich vor. Ein ähnliches Konzept verfolgt das Forum Waageplatz-Viertel. Durch Ankauf von Immobilien soll gemeinschaftlich bezahlbarer Wohnraum erhalten bleiben und weiterer geschaffen werden.
Mit Dr. Hans-Dieter von Frieling (Bündnis Gutes Wohnen für Alle), Hauseigentümer*innen und Mieter*innen aus unserem Viertel und Vertreter*innen des Forum Waageplatz-Viertel.
Im Anschluss an die Veranstaltung serviert die „Küchengäng“ Schnittchen und es besteht die Möglichkeit zum Kennenlernen und zum fachlichen und nachbarschaftlichen Austausch.
Wir freuen uns – kommt alle vorbei!

PM: Kalte Entmietung der BewohnerInnen der Unteren-Masch-Str. 13 nach Kauf durch Coreo Real Estate

Das Bürger*Innenforum Waageplatzviertel kritisiert die Coreo Real Estate scharf für Ihr Vorgehen in der Unteren-Masch-Str. 13 und stellt sich an die Seite der Bewohnerinnen und Bewohner.
Nach dem Verkauf des Mehrparteienhauses in der Unteren-Masch.Str. 13 durch Meyer Immobilien an die Coreo Real Estate haben sich die Bedingungen für die BewohnerInnen zugespitzt.

Coreo plant das Haus zu sanieren und muss hierfür die aktuellen AnwohnerInnen entmieten. Eine rechtliche Basis gibt es dafür allerdings nicht, denn ein Sanierungsplan alleine ist kein ausreichender Kündigungsgrund. Daher greift die Coreo Real Estate zu anderen Mitteln und versucht über wiederholte Aufforderungen, sich schnellstmöglich eine neue Wohnung zu suchen und verschleppte Reparaturen Druck auf die BewohnerInnen auszuüben. Diese zeigen sich verunsichert und wütend.

„Das ist wirklich das letzte. Ich wohne hier schon seit vielen Jahren und jetzt werde ich hier raus geekelt!“ so eine Betroffene über die aktuellen Vorgänge. Es werde gezielt ein Klima der Angst geschürt und ausgenutzt, dass sich manche der hier Wohnenden nicht so gut mit Ihren Rechten als Mieterinnen und Mieter auskennen. „Das Angebot, man würde mir den Umzug auch zahlen wenn ich nur schnell ginge fühlt sich wie eine Bestechungsversuch an!“ so die Bewohnerin.

Das Bürger*innenforum Waageplatzviertel unterstützt die BewohnerInnen in Ihrem Kampf gegen Verdrängung. „Uns ist wichtig, dass in diesem Viertel weiterhin ein soziales und nachbarschaftliches Zusammenleben möglich ist. Das profitorientierte und unsoziale Handeln der Coreo Real Estate stellen hierfür eine erhebliche Gefahr dar.“ so Fabian Reineke vom Bürger*Innenforum. „Gemeinsam können wir uns gegen solche Prozesse verteidigen und der Coreo Real Estate entgegentreten. Wir lassen unsere NachbarInnen nicht im Stich und stehen gemeinsam dafür ein, dass das hier ein buntes Viertel bleibt!“

Bereits in den im letzten Jahren waren im Viertel durch einen anderen privaten Investor mehrere Häuser aufgekauft worden und deren Bewohner zum Auszug genötigt worden. Daraufhin wurden die Wohnungen in kleine Einzelappartements umgebaut, um insgesamt mehr Miete abzuschöpfen.
Das Vorgehen der Coreo Real Estate ist keineswegs ein Einzelfall, dass nur unser Viertel betrifft. Gezielt hat Coreo schon an anderen Orten Liegenschaften mit Sanierungsrückständen aufgekauft, so alleine auch in Göttingen Appartements in der Groner Landstraße 9-9a, im Maschmühlenweg 4-6, im Hagenweg 20-20a und in der Sollingstraße 3. Nach den geplanten Luxussanierungen erhofft sich die Firma eine drastische Wertsteigerung, für die jetzigen AnwohnerInnen ist dann kein Platz mehr. (Siehe Artikel im GT vom22.04.19 „Frankfurter Investor kauft 430 Apartments in Göttingen“)

Bürger*innenforum Waageplatz-Viertel, 5.5.19

Redebeitrag zum Aktionstag: Stoppt den Mietenwahnsinn! Gemeinsam gegen Verdrängung (06.04.19, Göttingen)

Bürger*innenforum Waageplatz: Redebeitrag Mietenwahnsinn stoppen

Liebe Göttingerinnen und Göttinger,

wir vom Bürger*innenforum Waageplatz kämpfen nun seit einigen Jahren in unserem Viertel für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung. Unsere Initiative hat sich gegründet, als die Stadt die ehemalige JVA am Waageplatz in ein Hostel umwandeln wollte, was auf massiven Protest unsererseits gestoßen ist. Seitdem beschäftigen wir uns in der Nachbarschaft damit, wie wir in unserem Viertel zusammenleben wollen und wie wir es schaffen, dass unsere Wünsche von der Stadt gehört werden. Die nördliche Innenstadt, wozu auch das Waageplatzviertel gehört, ist mittlerweile Teil des Programmes „Soziale Stadt“, welches Landesgelder beinhaltet, die nun für eine Veränderung des Viertels eingesetzt werden sollen. Wir sehen in diesen Geldern die Chance, eine Veränderung des Viertels zu erwirken, was nicht zu sozialen Verdrängungsmechanismen, massiven Mietsteigerungen und anonymen Luxusbauten führt, sondern das Viertel stärkt, Wünsche von den Bewohner*innen aufnimmt und Orte der Begegnung schafft. So ist unsere Vision, in der ehemaligen JVA ein Nachbarschaftszentrum zu schaffen, um so Vernetzung und Austausch der Nachbarschaft zu stärken. In der Stockleffmühle könnte ein soziales Café entstehen, dass sich nicht nur die Gutverdienenden leisten können, sondern ein Ort ist, an dem alle teilhaben können. Was wir auf jeden Fall nicht brauchen, ist die nächste große, anonyme Kette, die es in jeder beliebigen Großstadt gibt.

Auch im Waageplatzviertel sehen wir die Tendenz, dass dort immer mehr Großinvestor*innen Häuser kaufen; genannt seien beispielhaft Vonovia und Coreo Real Estate. Die Folge davon sind wie im bundesweiten Trend zu sehen, Luxussanierungen die zu massiven Mietsteigerungen und Verdrängung führen, eine zunehmende Vereinzelung durch Einzelapartments und damit einhergehende Prekarisierung der Wohn- und Lebensverhältnisse vieler Menschen – kurz: einen Umgang mit Wohnraum als Grundlage des Lebens, dass jeglicher sozialen und menschenwürdigen Perspektive widerspricht. Seit ca. einem Jahr bieten wir daher einmal im Monat eine offene und kostenlose Mietberatung an. Dort können konkrete Fragen an den anwesenden Rechtsanwalt gestellt werden und die Mieter*innen können sich vernetzten und austauschen. Denn allein ist es oft schwer, den Mut zu finden, sich gegen Immobilienhaie zur Wehr zu setzten. Deshalb ist das Mietcafé einerseits ein Ort, um sich Wissen anzueignen und seine Rechte zu kennenzulernen, und so trotz schwerverständlicher Briefe und juristischer Kniffe sich handlungsfähig zu machen. Andererseits ist es ein Ort um Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig zu helfen und Mut zu machen in dem Wissen, dass man nicht allein ist!

Wir wollen das Recht auf gutes und bezahlbares Wohnen weiter einfordern und wir werden mit unseren Konzepten und Ideen weiterhin zeigen, dass eine soziale und ökologische Stadtentwicklung möglich und nötig ist!

Broschüre über Adler Real Estate AG in Grone

Der Verein IN Grone – Verein für interkulturelle Nachbarschaft in Grone e.V. hat eine Broschüre mit dem Titel „Göttingen Grone – Objekt spekulierender Immobiliengesellschaften“ veröffentlicht. Darin beleuten sie diesen Akteur und die Auswirkungen auf die Miet- und Lebensverhältnisse der Mieter*innen im Viertel. Sie schreiben hierzu:

Für rd. 1.000 Wohnungen wird mit Mietpreissteigerungen von voraussichtlich 40 % und mehr neu definiert, was aus Sicht des Marktes und der Politik und ohne Rücksicht auf die Einkommensverhältnisse der jetzigen Mieter „bezahlbarer Wohnraum“ bedeutet. Für die Mehrheit der betroffenen Mieter in Grone wird es schwer, aber notwendig, gegenüber dieser marktorientierten Stadtentwicklungspolitik ihre Interessen durchzusetzen.“

Die ganze Broschüre findet ihr hier:

https://stadtentwicklunggoettingen.wordpress.com/

 

Mietpreisentwicklungen 2018: Verknappung des Niedrigpreissegmentes nimmt weiter zu

Der Humangeograph Michael Mießner, der einen Block zu der Stadtentwicklung in Göttingen schreibt, hat dort die neusten Forschungsergebnisse zur Entwicklung des Mietwohnungsmarktes in Göttingen (2018) veröffentlicht. Eine sehr spannende und aufschlussreiche Lektüre, die wir euch sehr ans Herz legen können:

https://stadtentwicklunggoettingen.wordpress.com/2018/11/15/mietpreisentwicklungen-2018-verknappung-des-niedrigpreissegmentes-nimmt-weiter-zu/

Kundgebung gegen die Vernichtung bezahlbaren Wohnraums!

In Grone will die ADLER AG Modernisierungen von Wohnungen durchführen. Das bedeutet, dass die durchschnittliche Miete massiv steigen wird und Wohnungen, die noch im Segment „bezahlbarer Wohnrnaum“ liegen, deutlich teurer werden.

Am kommenden Donnerstag soll dies im Bauausschuss genehmigt werden. Wir fordern den Bauausschuss auf, die Bebauungspläne für Grone abzulehnen!

Kommt zur Kundgebung der Nachbar*inneninitiative INGrone vor dem Neuen Rathaus – ob ihr in ADLER-Wohnungen wohnt oder nicht: Bezahlbarer Wohnraum geht uns alle an.

Wir sehen uns vor dem Rathaus – Für bezahlbaren Wohnraum!

Veranstaltungshinweis: Neue Wohn-Gemeinnützigkeit?

Die Gö-Linken machen am 18.06 im Holbornschen Haus eine Diskussionversanstaltung zum Thema Wohnraum. Hier der Ankündigungstext:

„Das „Kommunale Handlungskonzept zur Schaffung und Sicherung von bezahlbarem Wohnraum in Göttingen“ ist kaum verabschiedet, doch schon jetzt gibt es viele Fragen zu den dort genannten Ausnahmen. Ist es das „Ende der Fahnenstange“ für den ,bezahlbaren‘ kommunalen Wohnungsbau? Oder brauchen wir neue Konzepte, um „bezahlbaren“
Wohnraum zu erhalten bzw. neu zu bauen?“

Für mehr Infos: Flyer neue Wohngemeinnützigkeit

Welche Rechte habe ich als Mieter*in? Mietbroschüre von IN Grone

Der Verein zur Förderung interkultureller Nachbarschaft in Grone e.V. (IN Grone) hat eine Broschüre zu den Rechten der Mieter*innen herausgegeben. Dabei geht es vor allem um die den Dreischritt Verkauf, Modernisierung und Mieterhöhung. Dies hat den Anlass, dass die Adler Real Estate AG angekündigt hat, etwa 1.100 Wohnungen in Grone-Süd und Grone-Nord zu modernisieren und damit Mietpreissteigererungen einhergehen werden. Die Adler Real Estate ist nur ein Beispiel für Vermieter*innen, die Wohnraum als Ware ansehen und nicht nach den Interessen der Mieter*innen handeln. Die Broschüre klärt über Rechte von Mieter*innen auf und erklärt, was Vermieter*innen dürfen und was eben nicht.

Link: Mietbroschüre