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Einladung zum 8. März Nachbar*innenbrunch

💜🌱Liebe Nachbarinnen, gemeinsam als Frauen, Trans– & nicht-binäre Personen wollen wir dieses Jahr in den 08. März starten: der Tag wird auch feministischer Kampftag oder Frauentag genannt und entstand 1911 im Kampf um das Frauenwahlrecht und um Arbeiter*innenrechte.

Dafür laden wir euch zu einem Mitbring-Brunch ein. Für Brötchen ist gesorgt. Wir wollen dem Tag in der Nachbarschaft eine Bedeutung geben und uns miteinander verbinden und stärken. Feministische Themen bleiben aktuell – wir sehen zum Beispiel, dass sich die Krisen in der Welt besonders auf Frauen und Kinder auswirken. Und wollen uns gemeinsam die Fragen stellen: Was können wir dagegen tun? Und was wünschen wir uns für eine gute Nachbarschaft?

Sagt gern auch euren Nachbarinnen und Freundinnen Bescheid. Wir freuen uns auf euch.

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Aufruf zur täglichen Mahnwache – Solidarität mit Bewohnenden der Heilsarmee

Wir, Bewohnende der Wohnungslosenunterkunft der Heilsarmee in der Göttinger Innenstadt, sind akut von Verdrängung bedroht.

Die Stadt Göttingen und der Träger Die Heilsarmee wollen die Bewohnenden in eine Immobilie im Neuen Weg verfrachten – nachdem die dortigen Wohnungslosen in andere, oft schlechtere Unterkünfte wechseln mussten. Dieses Ausspielen von Menschengruppen gegeneinander machen wir nicht mit!

-> Wir wollen in unserem Viertel bleiben, wo wir in die Nachbarschaft eingebunden sind!
-> Wir wollen zusammenbleiben!
-> Wir wollen kein Betreuungskonzept, das die Hilfe befristet und uns als Individuen mit unseren jeweiligen Problemen gar nicht mehr gerecht wird!
-> Wir wollen von kompetentem Fachpersonal betreut werden und nicht von einem Sicherheitsdienst, dessen Aufgabe nur die Herstellung von Sicherheit und Ordnung ist!
-> Wir wollen nicht in ein Haus, in dem allein schon die sanitäre Ausstattung völlig unzureichend für bis zu 31 Menschen ist und der Weg in die Innenstadt für manche von uns kaum zu schaffen ist!

Wir fordern, wie auch schon auf der Kundgebung am 16.01.2025, das Naheliegende:

Der Träger Die Heilsarmee muss sich aus Göttingen zurückziehen.
Das bisher erfolgreiche Konzept „Ein Zuhause für alle“ wird auf Wunsch der Bewohnenden mit ihrer bisherigen Leiterin fortgeführt: familiär, partizipativ, unbefristet und bei Bedarf eng betreut.
Die Stadt Göttingen muss ihrer Fürsorgepflicht nachkommen. Es braucht jetzt eine alternative Immobilie in der Innenstadt.

Bringt eure Nachbar*innen, Freund*innen, Kolleg*innen und Familien mit.
Lasst uns gemeinsam zeigen:

Wir stehen zusammen gegen Verdrängung und eine Stadt der Reichen!
Wir stehen für Vielfalt und die Lösungskraft starker Nachbarschaften!
Solidarität mit uns, den Bewohnenden der Heilsarmee!

PM: Große Wut auf den Träger Heilsarmee und breite Solidarität mit den Bewohnenden

Am späten Donnerstagnachmittag, 16.01.25, sind rund 120 Göttinger:innen dem Aufruf des Forum Waageplatz-Viertel zur Kundgebung „Solidarität mit den Bewohnenden der Heilsarmee“ vor die Wohnungslosenunterkunft in der Untere-Masch-Str. 13b gefolgt. Fassungslos über die Vorgänge und wütend forderten sie den Rückzug des Trägers Die Heilsarmee aus Göttingen, den Verbleib der Wohnungslosen in einer alternativen Immobilie in der Innenstadt und die Rückkehr zur Betreuung durch die Familie Gulde, die mit ihrem Konzept flexibel auf die Bedürfnisse aller Bewohnenden eingeht.

Auf Plakaten stand zum Träger Heilsarmee „123 Jahre sind genug, ihr tut uns nicht mehr gut!“, „Viel versprochen, nichts gehalten!“ oder „Weiterhin ‚Ein zu Hause für Alle‘ in der Innenstadt“. Neben Redebeiträgen vom Forum Waageplatz-Viertel und der Basisdemokratischen Linken gab es zahlreiche spontane Beiträge am Offenen Mikrofon, darunter mehrere Bewohner, der Bestsellerautor Richard Brox und die Söhne der Familie Gulde. Die ehemalige Leiterin Esther Gulde erzählte eindringlich von mehr als 14 Jahren ihrer engagierten Arbeit und der ihrer ganzen Familie an diesem Ort, dem lange andauernden Kampf für die Bewohner:innen, seien die Lebenslagen auch noch so schwierig.

„Ich lebe seit 10 Jahren in der Heilsarmee, schaffe es nicht allein. Ich habe viele Fehler gemacht, hatte Alkoholprobleme. Bei Familie Gulde habe ich Hilfestellung bekommen. Hier konnte ich sein. Doch durch den Wechsel und den Stress der letzten Wochen ist alles wieder rückläufig, geht es bergab. Wir bekommen keine Unterstützung“ erklärt Thobias, ein Bewohner in der Wohnungslosenunterkunft.

„Ich kenne die Familie Gulde viele Jahre, schätze ihr familiäres Bewusstein, wie sie Menschsein lebt. Ich kenne auch die Heilsarmee sehr gut – doch nun bin ich schwer enttäuscht. Und wütend, wie sie hier in Göttingen mit Gewalt reinschlagen, Menschen in soziale Ungewissheit stürzen. Die Rechte der Bewohner und der Familie werden mit Füßen getreten. Ich bin auch entsetzt, dass der Träger Heilsarmee in den letzten Wochen Spenden für die Bewohner vernichtet hat. Hier geht es jetzt nur noch nach dem Motto ‚Wer nicht spurt, der fliegt‘,“ so Richard Brox, selbst viele Jahre obdachlos, mittlerweile Bestsellerautor.

Der Träger Die Heilsarmee und die Stadt Göttingen zeigten sich viele Jahre unwillig, für die in immer schlechterem Zustand befindliche Immobilie, die im Eigentum der Stadt Göttingen ist, eine Alternative zu finden. Die organisierte Nachbarschaft Forum Waageplatz-Viertel hatte mit Offenen Briefen von September 2022 und April 2024 auf die absehbare Eskalation hingewiesen und aufgerufen gemeinsam mit der Leiterin Lösungen zu finden. In ihrem Offenen Brief von Dezember 2024 und in Beiträgen auf der Kundgebung stellt das Forum fest, dass die überraschend fristlose Kündigung der langjährigen und geschätzten Leiterin und die Verdrängung der Bewohnenden aus der Innenstadt offensichtlich von langer Hand geplant waren. Jetzt gehe es weiter darum, solidarisch zu sein und Lösungen zu finden, so die Moderatorin: „Wir hier im Viertel stehen für Vielfalt und selbstbestimmtes MIteinander. Wir werden uns nicht auseinander reißen lassen – für eine starke Nachbarschaft!“

„Nach der Übernahme durch den Träger Ende November wurde den Bewohnern das Essen verweigert, wenn sie sich nicht ins willkürlich aufgesetzte System eingepasst haben. Sie wurden enormen psychischem Druck ausgesetzt, um sie zu brechen und den Vorgaben der neuen Trägerleitung anzupassen. Mit dem neuen Konzept geht es um neoliberale Aktivierung, um Anreize, Druck und befristeten Aufenthalt. Das Wohlergehen der Menschen wird einfach untergeordnet. Das darf nicht sein: Die Heilsarmee soll sich aus Göttingen zurückziehen, ein anderer Träger wird dann den Status Quo vor dem 26.11.24 wieder herstellen. Und unsere Nachbarn bekommen ihr gewohntes, psychisch und gesundheitlich wichtiges Umfeld in einer familiären Betreuungseinrichtung zurück“, erklärt Helmut Schönewolf vom Forum Waageplatz-Viertel (ganzer Redebeitrag hier).

Die Haltung der Stadt Göttingen gegenüber den Bewohnenden der Heilsarmee reiht sich ein in den Umgang mit anderen Göttinger:innen und sozialen Fragen wie im Hagenweg, Idunazentrum oder der Groner Landstraße, der Diskriminierung von Geflüchteten, Migrant:innen, Sinti und Roma.

„Dieses Einteilen von Menschen in die, die verdrängt werden, und andere, die bleiben dürfen, zeigt: Es geht um Profite und es wird alles dafür getan, dass man die existentielle Not einfach nicht sieht. Solchen kapitalistischen Logiken stellen wir uns entgegen! Denn solches Einteilen von erwünschten und unerwünschten Menschen treibt die rechte Welle immer weiter in die Höhe. Wir stehen aber hier zusammen: gegen Faschismus, Rassismus, Kapitalismus und für Solidarität“, so Lena Rademacher von der Basisdemokratischen Linken.

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Kommt Sonne, kommt Regen, kommt Sonne…

Unser Kennenlern- und Mitmachsonntag auf dem Waageplatz war bunt und vielfältig. Es war der heißeste Tag weltweit seit Temperaturmessung, auch bei uns am Leinekanal beachtlich. Und es war der Tag mit einem der entschlossensten Wolkenbrüchen, das Wasser im Leinekanal stand innerhalb kürzester Zeit bis kurz vor Überschwemmung der Fußgängerbrücke. So oder so, wir hatten gute Laune und allen Beteiligten ging und geht es gut – Sonne im Waageplatz-Viertel. Ein ausführlicher Artikel erscheint im Masch-Kurier Nr. 6.

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Nachbar*innen Café im Waageplatz-Viertel

Liebe Nachbar*innen im Waageplatz-Viertel,

wir laden alle Frauen, Trans*menschen und Menschen weiterer unterdrückter Geschlechter und Kinder zum Nachbarschaftstreffen ein.

Wir treffen uns jeden 3. Sonntag im Monat um 15 Uhr am Platz der Synagoge vor der Obere-Masch-Straße 10. Bringt gerne Kuchen oder Snacks mit.

*** Kontakt/Termine/Mailingliste:  feministischescafe@waageplatz-viertel.org***

Das Nachbar*innencafé entstand im März 2023. Seitdem treffen wir uns einmal im Monat immer Sonntagnachmittags bei Kaffee und Kuchen, um uns auszutauschen und zusammen Zeit zu verbringen. Als Freund:innen und Nachbar:innen können wir darüber reden, was wir hier im Masch-Viertel oder woanders erlebt haben. Wir können gemeinsam Lösungen finden und neue Sachen voneinander lernen, denn wir bringen alle unterschiedliche Erfahrungen und Fähigkeiten mit. Das macht uns stärker und dafür braucht es eigene Räume, in denen wir uns treffen können. Gewalterfahrungen, verdrängt oder nicht ernst genommen zu werden, gehört leider noch zum alltäglichen Leben von Frauen, Trans*menschen und Nicht-Binären.

Im Nachbar*innencafé können wir eigene Perspektiven entwickeln und haben Zeit, über Themen zu sprechen die sonst wenig Raum finden. Und zu einer vielfältigeren und kraftvolleren Nachbarschaft werden.

Das Jahr über ist viel passiert. Wir haben wir uns unter anderem mit Protestmusik aus Chile und der iranischen und kurdischen Frauenrevolution beschäftigt. Wir haben gemeinsam einen Lyriknachmittag und einen Workshop zur Selbstbehauptung und zum Thema Nein-sagen gemacht. Und haben zusammen Plakate für den 8 März gemalt und das Banner gestaltet, das ihr an der Außenwand der OM10 sehen könnt.

=> Am 21. April wollen wir gemeinsam die letzten Monate reflektieren und einen Ausblick auf die nächste Zeit werfen. Unser nächstes reguläres Café findet wieder am 19. Mai statt.

Wir freuen uns sehr auf euer Kommen!
Euer Nachbar*innencafé im März 2024

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Mural mit Frauenportraits entsteht an der JVA-Mauer

Schüler*innen des OHG bringen gemeinsam mit Künstler*innen der musa in diesen Tagen ein großes Wandbild (Mural)  mit Frauen-Portraits an die Mauer der ehem. JVA. Sie greifen damit das Vorbild aus feministischen Murals Madrid auf, ergänzt um eigene Vorschläge. Nachdem nachts die Konturen vorgezeichnet wurden, geht es in den nächsten Tagen nun mit Ausmalen los. Wer Zeit und Lust hat, kann gerne am 23. und 24. Mai und 6. Juni tagsüber mal vorbeischauen. Am 23.5. hat unsere Nachbarschaftskoch-Crew für die Schüler*innen gekocht und wir haben mittags etwas von uns erzählt.

Hier eine Kurzbeschreibung der Portraits von den Projektmacher*innen (von links nach rechts):
1.
Helga, Gewerkschafterin aus dem Waageplatz-Viertel
2.
Malala Yousafzai (*1997), Mädchenrechtsaktivistin aus Pakistan, Überlebende eines
Mordanschlags der Taliban, jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Geschichte

3.
Chimamanda Ngozi Adichie (*1977), nigerianische Schriftstellerin, Trägerin
internationaler Preise, herausragendes Beispiel junger afrikanischer Literatur

4.
Frida Kahlo (19071954), bekannteste Malerin Mexikos, wenn nicht sogar
Lateinamerikas

5.
Waris Dirie (*1965), somalischösterreichisches Model, BestsellerAutorin, Aktivistin
gegen
weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM)
6.
Ruth Bader Ginsburg (19332020), USamerikanische Juristin und von 1993 bis zu
ihrem Tod 2020 Richterin
am Supreme Court, Vorreiterin für Frauenrechte
7.
Nina Simone (19332003), USamerikanische Jazz und Bluessängerin, Pianistin,
Songschreiberin und
Bürgerrechtsaktivistin
8.
Emmy Noether (18821935), deutsche Mathematikerin (auch an der Uni Göttingen),
Begründerin der Modernen Algebra, Trägerin des AckermannTeubner
Gedächtnispreises (höchste deutsche Auszeichnung für mathematische Leistungen)

9.
Astrid Lindgren (19072002), schwedische Schriftstellerin, mit die bekannteste Kinder
und Jugendbuchautorin
der Welt, Werke in 106 verschiedenen Sprachen erschienen
10.
Lilja Brik (18911978), sowjetische Bildhauerin und Regisseurin. Pablo Neruda
bezeichnete sie als „die Muse der
Russischen Avantgarde“

Masch-Kurier erscheint zum ersten Mal!

Erhältlich in der Nachbarschaft und an Orten, wo Menschen sich zusammentun.

„Liebe Nachbar*innen, hier ist die erste Ausgabe des Masch-Kurier! Wir, Nachbar*innen, die sich im Forum Waageplatz-Viertel organisieren, möchten damit den Anstoß zu einem Gemeinschaftsprojekt geben. Diese Zeitung soll eine Zeitung von und für uns Alle sein. Ein Medium, in dem wir uns gegenseitig informieren, austauschen und auch diskutieren können, zu den Themen, die uns in unserem Leben hier im Viertel beschäftigen.

Immer wieder hört man, Printmedien seien in einer Krise. Gedruckte Hefte werden eingestellt, Anzeigenblätter reihenweise aus dem Programm genommen. Nicht so hier, rund um unser Viertel! Wir rufen eine neue Zeitung ins Leben. Dabei ist es uns wichtig, den Masch-Kurier als gedruckte Zeitung vor uns liegen zu haben und beim Frühstücken mit dem gewohnten Umblättern der Seiten lesen zu können. […]

Da unsere erste Ausgabe im Mai erscheint, werdet ihr die Spuren des Mais durch diese Ausgabe verfolgen können. Sind die Artikel in dieser Ausgabe schon recht vielfältig, freuen wir uns umso mehr darauf, in den nächsten Ausgaben noch mehr Themen aus dem Viertel mit eurer Hilfe darstellen zu können. Und damit dann immer prall gefüllte Zeitungen drucken zu können, die wir im 3-Monats-Rhythmus planen. […]

Diese Zeitung wird also das werden, was wir gemeinsam daraus machen. Wenn ihr Ideen, Anregungen, Kritik, eigene Artikel für die nächste Ausgabe oder einfach Interesse habt, die Menschen zu treffen, die diese Ausgabe gestaltet haben, scheut euch nicht, euch zu melden oder direkt bei einem der verschiedenen Treffen des Forum Waageplatz-Viertel vorbei zu kommen.

Euer Redaktionsteam vom Masch-Kurier Nr. 1 im Mai 2023“

Kontakt: mkredaktion@waageplatz-viertel.org
nächste Redaktionssitzung: Donnerstag, 11.05.23, 19 Uhr

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Das SprachCafé startet – schau doch einfach vorbei!

Ab jetzt findet jeden 2. und 4. Freitag im Monat um 17 Uhr im Erdgeschoss der OM10 das SprachCafé des Forum Waageplatz-Viertel statt. Los ging es am 24. März 2023. Um was geht es?

Wir möchten gemeinsam unsere Sprachen und Kulturen kennen und sprechen lernen, uns austauschen und unterstützen. Hast Du Lust mitzumachen? Egal woher Du kommst oder welche Sprache(n) Du sprichst oder lernen möchtest, schau doch einfach vorbei!

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