Wenn man von der Brücke bei der Stockleffmühle aus auf die Mauer am Leinekanal blickt, sieht man historisches Mauerwerk aus Kalkstein und einzelnen Sandsteinquadern, das einiges von der Geschichte des Waageplatzes verraten kann. Gleich nördlich der Fußgängerbrücke erkennt man einige Quader, die eine senkrechte Kante bilden. Hier endete einst das Brauhaus, das um 1735 auf dem Platz errichtet worden war. Es enthielt zwei Räume mit Braukesseln (Bütten) sowie an den Schmalseiten je einen Keller zum Kühlen des Bieres. Da sich herausstellte, dass die beiden Räume jeweils für sich zu beengt waren, wurde bald die Trennwand entfernt und eine mittige Braupfanne mit Abzugshaube eingebaut.
Archiv des Autors:
Wenn die Synagoge wieder auftaucht
Die Synagoge war neben der Staatsanwaltschaft bis 1938 das beherrschende Gebäude im Maschviertel: Zum Synagogenplatz präsentierte sich eine hohe Backsteinwand mit großen Rundbogenfenstern und lisenengegliederter Fläche, während zur Oberen Masch zwei schlanke, fast 20 Meter hohe, oben achteckige Türme aufragten. Zur Unteren Masch Straße hin wirkte das Gebäude bescheidener, eher wie ein „normales“ Wohnhaus. Man mag zunächst denken, die Synagoge habe direkt auf dem Platz gestanden, also an der Stelle des Mahnmals, aber sie erhob sich südlich davon, im Bereich des Hauses Obere Masch Straße 10 und dem Eckhaus zur Unteren Masch Straße. Bei Kanalbauarbeiten kamen Anfang Juli 2019 vor dem Eingang zum Eckhaus (Nr. 13) überraschend alte Mauerreste zum Vorschein, die mit der Synagoge in Verbindung zu bringen sind. In einem Stichgraben für einen Hausanschluss der Abwasserleitung, der 4-6 m von der Straße entfernt die Fassade erreichte, war eine schmale Mauer aus Kalkbruchsteinen mit weichem Mörtel zu sehen. Sie verlief 0,65-0,85 m von der Hauswand entfernt in Ost-West-Richtung und war knapp 0,5 m breit. Zur Synagoge selbst wird sie kaum gehört haben; vielmehr dürfte es sich um das Fundament der Gartenmauer um das Synagogengrundstück handeln.